Beweg Dich! Sport als Gewohnheit

• 5 Minuten Lesezeit • von Frank

Für mich gehört Sport schon seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsgewohnheiten. Sport entspannt mich wie kaum etwas anderes, gibt mir Kraft, macht gute Laune und fördert die Gemeinschaft.

Sport gegen Depression

Jedes Jahr leiden fünf Millionen Deutschen an einer Depression.

Mir ist das nicht unbekannt, wenngleich es sich bei mir nicht um eine Depression sondern um die mildere depressive Verstimmungen handelte. Milder aber trotzdem beschissen! Angefangen hat das nach unserer Bibelschulzeit. Wir haben eine Wohnung renoviert, es gab neue Verantwortungen in der Gemeindearbeit und wir haben unser drittes Kind bekommen. 

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich bei der Arbeit in der Physiotherapie war, einen Patienten massiert habe und plötzlich das Gefühl  hatte jeden Moment erbrechen zu müssen. Ein sch…. -Gefühl. Ich musste nach Hause. So gab es viele Tage, an denen ich nicht wusste, ob ich zur Arbeit gehen kann oder nicht. Ich war körperlich und psychisch am Ende. Die Ärzte konnten nicht helfen, weil alle Untersuchungen ergeben haben, dass ich körperlich gesund bin.

Später kamen dann vor allem im Winter die Traurigkeit hinzu. Das Gefühl, dass sich alles um mich herum in tiefes, dunkles Schwarz hüllt.

Ich musste feststellen, dass ich nur ein Mensch bin und Grenzen habe, die ich vorher nicht kannte und ich nun akzeptieren und einhalten musste.

Wie geht es mir jetzt? Viel, viel besser. Die morgendliche Übelkeit und die depressiven Phasen sind so gut wie verschwunden.

Mehrere gute Lebensentscheidungen und Gewohnheiten haben geholfen. Ein wesentlicher Baustein war für mich die Gewohnheit: Sport.

Mein Ziel ist es dreimal die Woche Krafttraining zu machen und mindestens einmal pro Woche joggen zu gehen.

Energie 

Die Wirkung von Sport auf die Psyche ist für mich fast schon unglaublich! Manchmal gehe müde und abgeschlagen zum Sport und komme als Energiebündel zurück.

Wirklich, in solchen Phasen könnte ich Bäume ausreißen und das nur, weil ich ein bisschen trainiert habe.

Freundschaft

Durch das Laufen und den Kraftsport habe ich zu mindestens drei Männern eine tiefe Freundschaft entwickelt. Sport verbindet. Beim Sport reden wir über die Bibel, über persönliche Lebensfragen, wir machen Späße oder wir beten zusammen und dank der Sport-Gewohnheit eben ganz regelmäßig. 

Gesundheit

Von Geburt an habe ich ein sog. Hohlkreuz. Die Ärzte haben damals prognostiziert, dass ich mein Leben lang Schmerzen haben werde. Seit dem Krafttraining habe ich keine so gut wie keine Rückenbeschwerden mehr. Mein ganzer Körper ist belastbarer geworden.

Was aber sagt die Bibel dazu?

Zugegeben: Nicht viel. Es gibt keine einzige Bibelstelle, die auffordert Sport zu machen. Das heißt, dass es im Gegensatz zur Bruderliebe, Evangelisation oder Gebet ein nebensächliches Thema ist. 

Aber wie in meinem Fall: ich würde depressiv werden, würde deutlich weniger Kontakte pflegen können und erhebliche körperliche Einschränkungen bekommen, wenn ich Sport nicht zur Gewohnheit gemacht hätte. Ich wäre eine Last und keine Hilfe.

So gesehen fördert Sport, wenn es nicht übertrieben wird, das Evangelium und ist eine gute Sache.

Ich möchte an dieser Stelle nochmal die Vorteile von Sportgewohnheiten zusammenfassen:

  • Es macht Spaß (wenn die Anfangshürden überwunden wurden)
  • Macht gute Laune, verhindert Depressionen
  • Verhindert Übergewicht
  • Verhindert Diabetes
  • Fördert die Gemeinschaft und schafft Raum über geistliche Themen zu sprechen
  • Gibt mehr Energie
  • Gibt mehr Selbstvertrauen

Welcher Sport ist der Beste?

Als Physiotherapeut würde ich sagen, dass der Sport am besten ist, den du dauerhaft durchhalten kannst. Der Sport, der zur Gewohnheit wird. Was nützt es, wenn jemand brav ein paar Übungen macht und nach zwei Wochen wieder aufhört? Richtig – nichts!

Wenn du wenig Zeit hast eignet sich das hochintensive Intervalltraining (HIT) am besten. Da gehst du bis an deine Belastungsgrenze, dann kommt eine kurze, meist aktive Pause, dann geht es wieder an die Belastungsgrenze. Ein Training dauert 20-45 Minuten  und zwei oder drei solcher Trainingseinheiten in der Woche sind völlig ausreichend um deinen Körper zur Fettverbrennung und zum Muskelaufbau anzuregen. Mittlerweile gibt es unzählige Workouts auf bekannten Video-Internetplattformen.

Vielleicht bist auch auch ein Teamplayer, der einen Ball braucht um sich zu motivieren oder ein nachdenklicher Mensch, der gerne allein in der Natur ist. 

Die Frage ist: Was macht dir Freude und womit kannst du deine inneren Akkus wieder aufladen?

Sich bewegen zu dürfen ist ein Geschenk von Gott

Wir sind sind nicht für den Schreibtisch oder für das Sofa gebaut. Wir brauchen Bewegung damit unsere Psyche und unser Körper einwandfrei funktionieren. Lasst uns das Geschenk, dass wir uns bewegen können und dabei auch noch so viel Gutes empfangen, dankbar von unserem wunderbaren Herrn annehmen.

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