Gute Vorsätze, schlechte Vorsätze

• 5 Minuten Lesezeit • von Frank

Warum klappt das nicht mit meinen Gewohnheiten? Ich habe mir doch sooo fest vorgenommen die Bibel zu lesen, Sport zu  machen und mir mehr Auszeiten zu nehmen und jedes mal endet es im Frust. 

Kennst du das? Warum das so ist und welche Lösungen es gibt, verrät dir dieser Artikel. 

Du siehst auf der Grafik zwei Achsen. Die eine ist die Motivation (also Willenskraft) und die andere die Schwere von dem, was du dir vorgenommen hast. Eine Aufgabe kann dann schwer sein, wenn sie teuer ist, viel Hirnschmalz braucht oder lange dauert. 

Kommen wir zunächst zur Motivation.

Das wichtigste, was du über sie wissen musst ist, dass sie kein verlässlicher Partner ist. Sie ist sehr schwankend und hängt stark von der Tageszeit ab, ob dir eine Laus über die Leber gelaufen ist, ob du Stress hast oder krank bist und vieles mehr. 

Für dauerhafte Verhaltensänderungen, für Gewohnheiten ist sie also kaum zu gebrauchen. 

Wenn du dir also im Urlaub überlegst jeden Tag 30 Minuten joggen zu gehen, ist das eine schwere Aufgabe. Durch den Urlaub bist du hoch motiviert und ziehst das einige Tage durch. Dann sinkt die Motivation, du bist frustriert und es kommt zu Selbstvorwürfen. Kommt dir das bekannt vor? Mir schon.

Das ist aber kein Grund sich niederzumachen, weil eine schwankende Motivation einfach menschlich ist. Ja, das ist einfach so und du kannst nichts daran ändern. Du bist ein Mensch mit allem was dazugehört. Du brauchst dich nicht zu verurteilen. Du musst dir nur eingestehen, dass die Strategie jeden Tag laufen zu gehen so nicht funktioniert. Der Fehler liegt also nicht an dir, sondern an deinem System.

Die schwere des Vorhabens ist fast selbsterklärend. 

Sie setzt sich zusammen aus dem finanziellen Aufwand, dem Gehirnschmalz, der Kraft und der Dauer. 

Würde ich mir vornehmen jeden Tag ein Stück Schokolade zu essen wäre das ein einfaches Vorhaben. 

Die Schoko kostet nicht viel (zumindest die Billige aus dem Supermarkt), ich muss nicht viel nachdenken, brauche kaum Kraft und es dauert nur wenige Sekunden. 

40 Liegestütz hingegen sind eine schon größere Aufgabe. Sie kostet viel Kraft. Wenn ich eine Sportskanone bin kann das auch eine leichte Aufgabe sein. Wenn ich ein Durchschnittstyp bin, wird mir die viele Kraft die ich brauche früher oder später zum Verhängnis.

Ich habe dir das hier zur Veranschaulichung in eine Kurve gezeichnet. Alles, was sich über der Kurve befindet wird gemacht, alles was sich darunter befindet ist zum scheitern verurteilt. 

Kommen wir nochmal zurück zu dem Vorhaben jeden Tag 30 Minuten laufen zu gehen. Es ist eine schwere Aufgabe und du brauchst viel Motivation. Sobald die Motivation sinkt, gerätst du unter die Kurve und es ist aus mit der Gewohnheit. 

Was könntest du tun, um das Laufen doch noch zur Gewohnheit zu machen? Du könntest es mit einer easy habit versuchen. Du brichst die Laufgewohnheit auf den einfachsten Nenner herunter. Das wäre in diesem Fall die Laufschuhe anzuziehen.

Dabei passieren zwei Dinge. Der Wunsch laufen zu gehen, wird immer mehr in deinem Gehirn gefestigt und wenn du schon die Schuhe anhast, ist der Weg nach draußen zu gehen kinderleicht. 

Und zweitens wie erhält man ein Pflänzchen am Leben? In dem man es regelmäßig gießt. Wenn du eine Durststrecke hast und ein paar Tage nur die Schuhe an und wieder ausziehst, bleibt dein Vorhaben doch präsent und du wirst wieder weitermachen.

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