Jesus Gewohnheiten
• 9 Minuten Lesezeit • von Frank
Du bist an was du dich gewöhnst. Das ist eine wichtige Wahrheit. Deine Gewohnheiten sind die stärksten Kräfte die dich prägen. Sie sind dafür verantwortlich ob dein Leben gelingt oder nicht.
Im Leben geht es darum Jesus immer ähnlicher zu werden. Die Gewohnheiten von Jesus zu den eigenen Gewohnheiten zu machen. Aber was waren seine Gewohnheiten als er auf dieser Welt wandelte? In den Evangelien werden drei seiner Gewohnheiten genannt.
Diese und noch eine weitere aus dem alten Testament wollen wir uns im folgenden anschauen und nachdenken, was diese Gewohnheiten uns zu sagen haben.
1. Gewohnheit: Synagogenbesuch
Und er kam nach Nazareth, wo er auferzogen worden war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Tag des Sabbats in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen.
Lukas 4,16
Die Juden hatten die Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge zu gehen. Das war eine gute Gewohnheit, weil es Gelegenheit gab regelmäßig die Schriften zu öffnen und von Gott zu lernen. Sie konnten darin auch Verheißungen und den Messias selbst entdecken.
Er (Jesus) fing aber an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt. Und alle gaben ihm Zeugnis und verwunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund hervorgingen […]
Luk 4,21-22a
Nachdem Jesus ihnen das Evangelium erklärt hat und deutlich macht, dass es sich auf ihn bezieht, war es für die Zuhörer wie Balsam für die Seele. Sie verwunderten sich über die Worte der Gnade.
Es ist eine gute Gewohnheit regelmäßig in Gemeinschaft unter Gottes Wort zu kommen. Das was Jesus den Menschen damals erklärt hat ist genau dasselbe, was uns durch die Bibel überliefert wurde. Erstaunlich, oder? Ich möchte es noch einmal sagen: Die Worte der Gnade, die damals so ein erstaunen auslösten, können wir heute genau so hören oder lesen. Am besten in einer gute christlichen Gemeinde.
Die frühen Christen hatten die Gewohnheit eine Versammlung zu besuchen.
Lasst uns aufeinander Acht haben zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das umso mehr, je mehr ihr den Tag näher kommen seht.
Hebr 10,24-25
Du willst mehr Lieben und mehr Gutes tun? Dann kommst du um den gewohnheitsmäßigen Besuch einer Versammlung nicht herum. Das ist der Ort wo man sich gegenseitig ermutigt Jesus ähnlicher zu werden.
Wir gehen nochmal zurück zu Lukas 4. Jesus ging nach seiner Gewohnheit in die Synagoge, hat den Menschen das Evangelium erklärt und sie waren verwundert über die Worte der Gnade. Das hört sich auf den ersten Blick an wie in einem Gottesdienst – Aber nur auf den ersten Blick.
Jesus hält ihnen einen Spiegel für ihren Unglauben vor Augen. Dann passiert das unfassbare!
Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, um ihn hinabzustürzen.
Er aber ging durch ihre Mitte hindurch und ging weg.
Lukas 4,29-30
Spätestens jetzt hört es sich nicht mehr nach einer Gemeinde an, sondern nach einem wütenden Mob. Man kann also sagen:
Jesus ging nach seiner Gewohnheit zu den Ungläubigen um ihnen etwas aus der Bibel vorzulesen.
Und noch etwas dazu: Es ist manchmal unangenehm zu evangelisieren. Oft muss man Spott und Ablehnung dafür in Kauf nehmen. Hier haben wir ein schönes Beispiel. Jesus wusste, welche Reaktion seine Worte hervorbringen werden. Er war trotzdem klar in seiner Aussage. War bereit aus der Stadt hinausgestoßen zu werden – Das ist bestimmt sehr unangenehm. Er wird an den Abgrund auf einem Berg geschleift. Erst als sie ihn umbringen wollten verschwand er.
Mir kommt es so vor, wie wenn Jesus mir die Frage stellt: „Wie weit bist bereit mit mir zu gehen um mein Herzensanliegen zu teilen?“
Auch Paulus ging nach seiner Gewohnheit in die Synagogen.
Nach seiner Gewohnheit aber ging Paulus zu ihnen hinein und unterredete sich an drei Sabbaten mit ihnen aus den Schriften,
Apostelgeschichte 17,2
Und was hat er das gemacht? Gottesdienst gefeiert?
indem er eröffnete und darlegte, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste und dass dieser, sprach er, der Jesus, den ich euch verkündige, der Christus ist.
Apostelgeschichte 17,3
Was hat mir diese Jesus-Gewohnheit zu sagen? Gib das Evangelium weiter. Es gibt so viel verlorene Herzen. So viel Not.
2. Gewohnheit: Lehren
[…] Und wieder kommen Volksmengen bei ihm zusammen, und wie er gewohnt war, lehrte er sie wiederum.
Markus 10,1b
Ein sehr häufiges Wort im Markusevangelium ist das Wort „lehren“ oder „unterweisen“. Lehren ist Jüngeschaft und Evangelisation. Jesus machte da keinen Unterschied. Er belehrte jeden der ein offenes Herz hatte.
Lasst uns hier von unserem wunderbaren Herrn lernen und freimütig, ungekünstelt und völlig natürlich weitergeben was wir von Jesus gelernt haben. Sowohl bei Christen wie auch bei Ungläubigen. Natürlich wirkt das am Anfang etwas gekünstelt, so wie das erste Gebet sich wie ein Selbstgespräch anfühlt. Aber wenn wir es gewohnt sind, wird es ganz natürlich.
Ich staune immer wieder, wie Gott eine übernatürliche Freude in uns hineinlegt, wenn wir erleben dürfen, wenn ein Mensch von Gottes Wort getroffen wird. Es gibt wohl keine größere Freude als zu erleben, wenn ein Mensch sich gekehrt. Dann ist sogar der Himmel in Feierstimmung (Luk 15,7).
Ich machte kürzlich ein kleines Nickerchen auf dem Sofa. Meine Frau kam ins Zimmer, völlig freudig-aufgelöst zeigte sie mir das Handy. „Schau mal, meine Freundin hat sich bekehrt, ich hätte das nie für möglich gehalten!“ Freude pur!!!
[…] Und er zog durch die Dörfer ringsum und lehrte.
Markus 6,6
Und die Apostel versammeln sich bei Jesus; und sie berichteten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten.
Markus 6,30
In V.6 sehen wir Jesus, wie er lehrte. Einige Verse später machten sich Jünger auf den Weg und lehrten ebenfalls. Wer Jesus als Meister und Vorbild hat wird nicht umherkommen selbst zu lehren.
Predige das Wort, halte darauf zu gelegener und ungelegener Zeit; überführe, weise ernstlich zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre.
2. Timotheus 4,2
Hier können wir schön sehen, wie die ersten Christen die Gewohnheit von Jesus übernommen haben.
Und als er ausstieg, sah er eine große Volksmenge, und er wurde innerlich bewegt über sie, weil sie wie Schafe waren, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren.
Markus 6,34
Jesus steigt aus und sieht so viel Not. Jesus steigt nicht aus und jauchzt: Wow so viele Fans. Es läuft spitze!
Er sieht in die Herzen. So viel Not. Wenn ich das lese werde ich traurig über mein hartes Herz.
Lasst uns doch beten, dass wir Menschen mit den Augen des Meisters sehen und mit seinem Herzen fühlen können was für eine Not da ist.
Jesus zeigt uns das Herz eines Hirten. Während ich den Artikel schreibe sind wir mitten in der Corona-Krise. So viele einsame Herzen. So viele Brüder und Schwestern, die sich zurückziehen und dringend einen Hirten brauchen der sich kümmert.
Und was tut Jesu? Er fängt an zu lehren.
Ein offenes Herz, das die Not sieht, ein offenes Ohr und biblische Unterweisung. Das ist das, was die Menschen brauchen. Kein Moralisieren, keine geistlichen Sticheleien, keine Frömmeleien. Ein rechtes Gotteswort aus einem erfüllten Herzen.
Jesus war der beste Seelsorger, der je über diese Welt gegangen ist. Was aber war das Geheimnis seiner Kraft?
3. Gewohnheit: Ort der Stille
Und er ging hinaus und begab sich der Gewohnheit nach an den Ölberg […]
Lukas 22,39a
Jesus besuchte diesen ruhigen Ort um dort zu verweilen. Jesus besuchte diesen Ort so oft und so regelmäßig, dass Judas ihn mit diesem Wissen verraten konnte. Im Kontext unseres Verses ging er dort hin um zum letzten Mal mit dem Vater im Gebet zu ringen.
Hast du einen Ort, wo du mit Gott alleine bist? Hast du die Gewohnheit regelmäßig zu beten? Ringst du wie Jesus im Gebet für eine verlorene Welt?
Es gibt so viel Not, dass wir es uns nicht leisten können nicht zu beten.
Paulus hat hier von Jesus gelernt.
Denn ich selbst, ich habe gewünscht, durch einen Fluch von dem Christus entfernt zu sein für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch,
Römer 9,3
Man kann sich nur ungefähr vorstellen wie sehr er in seinen Gebeten für seine Mitmenschen gerungen hat. So sehr, dass er an den Punkt kam wo er sagte: „Lass mich verloren gehen, aber rette meine Brüder“.
Mein größter Feind ist nicht mein Nachbar oder Menschen, die mir das Leben schwer machen. Mein größter Feind ist meine Gleichgültigkeit.
Was wäre das für ein Segen, wenn du und ich auch so einen Ölberg hätten?
4. Gewohnheit: Das offene Ohr
[…] Er weckt jeden Morgen, er weckt mir das Ohr, damit ich höre wie solche, die belehrt werden.
Jesaja 50,4
Jesaja wird auch der alttestamentliche Evangelist genannt. In seinem Buch, das 600 Jahre vor Christi Geburt geschrieben wurde, finden viele Hinweise auf Jesus. So auch den oben erwähnten Vers.
Jeden Morgen bekam Jesus Anweisungen von seinem himmlischen Vater. Eine schöne Gewohnheit.
Nimm deine Bibel, bitte Gott heute zu dir zu sprechen und höre auf das, was er zu sagen hat.
Zusammenfassung:
Du willst Jesus ähnlich werden? Dann wird es dich besonders interessieren, welche Gewohnheiten der Herr hatte. Es sind uns mindestens 4 Gewohnheiten überliefert.
1.Jesus-Gewohnheit: Synagoge besuchen.
Anwendung: Regelmäßig an Gottesdiensten und anderen Gemeindeveranstaltungen teilnehmen und Lehren und Ermutigen.
Evangelisieren mit Herz, Verstand und vollem Einsatz ohne Rücksicht auf eigene Befindlichkeiten.
2.Jesus-Gewohnheit: Lehren.
Anwendung: Ganz natürlich im Alltag, ständig und überall wo sich eine Gelegenheit auftut die Menschen belehren. Das beinhaltet sowohl Jüngerschaft wie auch Evangelisation.
3.Jesus-Gewohnheit: Ölberg
Anwendung: Suche dir einen Ort der Stille, wo du zur Ruhe kommst und im Gebet ringen kannst. Bete für die Gemeinde, die Verlorenen und für Dich selbst. Bete viel.
4.Jesus-Gewohnheit: Hören
Anwendung: Nimm deine Bibel, bitte Gott zu dir zu sprechen. Öffne Dich für Gottes Wort und mach dich bereit seine Stimme zu hören.
Alle Bibelstellen sind der Elberfelder CSV Übersetzung entnommen.