Jesus Gewohnheit - Anbetung
• 5 Minuten Lesezeit • von Frank
Anbetung ist die höchste und edelste Tätigkeit, zu der der Mensch durch die Gnade Gottes fähig ist.
John R. W. Stott
Anbetung ist eine Begegnung mit dem lebendigen Gott. Sie wird dadurch initiiert, dass man sich auf ihn und sein Wesen konzentriert.
Anbetung ist die folgenreichste, die dringendste und die herrlichste Handlung, die im menschlichen Leben stattfinden kann
Karl Barth
Anbetung meint ihn zu loben, für das was er ist und ihm zu danken, für das was er getan hat. Übergib ihm deinen Verstand, deinen Willen, deine Gefühle und lege dein ganzes Sein in seine Hände.
Jesus offenbart uns seine Gewohnheit den Vater anzubeten vor allem dadurch, dass er sich regelmäßig im Tempel aufhielt.
Jesus bezeichnet den Tempel als Haus des Vaters (Luk 2,49) und als Haus des Gebets (Luk 19,46). Der Tempel war ein Ort der Anbetung, weil alles darin auf die Herrlichkeit Gottes und auf seinen Heilsplan mit den Menschen hingewiesen hat. Hier ein paar Stichpunkte dazu:
- Der Weg zum Tempel: Man musste auf den Tempelberg und von dort einige Stufen nach oben gehen um hinein zu gelangen. Das war ein Weg der inneren Vorbereitung auf die Begegnung mit Gott.
- Vorhof: Hier kommen drei Themen auf: Gerechtigkeit, Schuld und Vergebung. Im Zentrum stand der Opferaltar. Im übertragenen Sinne geht es hier um das Erlösungswerk Christi.
- Das Heiligtum: Eine weitere Treppe ging in das Tempelgebäude, ein dunkler Raum mit symbolträchtigen Gegenständen. Der Leuchter (Jesus ist das Licht der Welt), die Schaubrote (Jesus ist das Brot des Lebens) und der Räucheraltar (mit Kohle vom Opferaltar mit einer duftenden Mischung Räucherwerk. Es zeigt, dass wir durch Christus vor Gott angenehm wurden.)
Das Allerheiligste: Durch einen schweren Vorhang (der beim Tod Jesu zerrissen wurde) getrennt, war ein kleiner Raum wo sich die Bundeslade (mit Aarons Stab und die Tafeln mit den 10 Geboten – Gottes Heiligkeit). Die Lade wird Gottes Thron genannt. Niemand war befugt auch nur einen Blick in das Allerheiligste hineinzuwerfen. Nur der Hohepriester durfte einmal im Jahr eintreten um Opferblut auf die Lade zu sprengen und Vergebung für das Volk zu erzielen (Jesus ist unser Hohepriester. Durch seinen Tod hat er für immer für Vergebung gesorgt. Er hat den Weg für mich und Dich frei gemacht und wir dürfen vor Gott treten [Hebr 4,16])
Der Tempel war der Ort, den Gott erwählt hat, an dem Menschen seine Nähe finden und ihn anbeten konnten. Nach der Kreuzigung im Jahr 70 n.Chr. wurde der Tempel zerstört. Er war nicht mehr nötig und konnte trotz vieler Bemühungen der Juden bis heute nicht wieder aufgebaut werden. Jesus hat einen neuen Tempel geschaffen in jedem von uns, in dem wir durch den Heiligen Geist Gott anbeten können.
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
1.Korinther 3,16
In jener Stunde sprach Jesus zu den Volksmengen: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber, mit Schwertern und Stöcken, um mich zu fangen? Täglich saß ich lehrend im Tempel, und ihr habt mich nicht gegriffen.
Matthäus 26,55
Jeden Tag war er im Tempel um zu lehren. Jeden Tag.
Seine Jünger aber erinnerten sich daran, dass geschrieben steht: „Der Eifer um dein Haus wird mich verzehren.“
Johannes 2,17
Das Wort Eifer bedeutet: Leidenschaft, Begeisterung, Hingabe. Jesus war leidenschaftlich für das Haus Gottes, weil es ein Ort war, durch den Menschen Gott begegnen konnten.
Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosanna dem Sohn Davids!, wurden sie unwillig und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber spricht zu ihnen: Ja, habt ihr nie gelesen: „Aus dem Mund der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet.“?
Matthäus 21,15-16
Eine interessante Szene. Jesus tut Wunder und es kommt Begeisterung unter dem Volk auf. Kinder stehen da und schreien, weil sie begeistert sind von Jesus! Was haben wir für eine Vorstellung von Anbetung? Oft denken wir, dass es ganz gediegen sein muss, mit tiefen, wohlbedachten Worten. Haben wir diese Meinung, können Kinder nie Anbeter sein. Ich will aber von Gott lernen. Offenbar freut er sich über schreiende Kinder. Wenn du junge Kinder hast, sing mit ihnen zur Ehre Gottes. Mach es mit ihnen zusammen. Gott wird sich aus ihrem Mund ein Lob bereiten.
Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an, die Verkäufer hinauszutreiben, und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: „Mein Haus soll ein Bethaus sein“; ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht. Und er lehrte täglich im Tempel; die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten und die Ersten des Volkes suchten ihn umzubringen. Und sie fanden nicht, was sie tun sollten, denn das ganze Volk hing an seinem Mund.
Lukas 19,45-58
Jesus lehrte jeden Tag im Tempel in dem Haus, das er zu einem Bethaus machen will. Lehre und Anbetung hängen zusammen. Lerne aus dem Mund von Jesus, lies die Bibel und mache ein Gebet daraus.
Und das ganze Volk kam frühmorgens im Tempel zu ihm, um ihn zu hören.
Lukas 21,38
Jesus bevorzugte den frühen Morgen um Gott anzubeten. Wenn es dir möglich ist, ist es eine gute Angewohnheit zu Beginn des Tages die Gemeinschaft mit Gott aufzusuchen.
Was sind die Feinde der Anbetung?
- Geschäftigkeit: Ich habe keine Zeit um anzubeten
- Mangelnde Bereitschaft
- Unwissenheit: Ich weiß nicht, wie man anbetet
- Ablenkung: Mein Kopf ist so voll
Mach dir bewusst, dass Anbetung keine Nebensache, sondern die Hauptsachse ist. Der Vater sucht Menschen, die ihn anbeten (Joh 4,23).
Jesus verbrachte viel mehr Zeit im „Bethaus“ wie uns das bewusst ist. Der Ort an dem viele Menschen zusammenkommen um ihn anzubeten. Die unbeliebteste Veranstaltung in fast jeder Gemeinde ist die Gebetsstunde. Das sollte uns zum Nachdenken bringen.
Anbetung ist die höchste und edelste Tätigkeit, zu der der Mensch durch die Gnade Gottes fähig ist. -John R. W. Stott