Die "big-five" der Gewohnheiten

• 5 Minuten Lesezeit • von Frank

Es gibt Gewohnheiten, die dich regelrecht nach vorne katapultieren und großen Einfluss auf alle Lebensbereiche haben. Sie werden auch Schlüsselgewohnheiten genannt, weil sie wie ein Schlüssel eine Tür öffnet, aus der dann eine ganze Reihe weiterer guter Gewohnheiten herauskommen.

Ist das nicht eine gute Nachricht? 

Die big five unter den Gewohnheiten sind: 

  1. Zeit mit Gott
  2. Familiengewohnheiten
  3. Soziale Gewohnheiten
  4. Lesegewohnheiten
  5. Ernährungs- und Sportgewohnheiten

Fangen wir an die einzelnen Bereiche unter die Lupe zu nehmen. 

1. Zeit mit Gott

Warum ist das so wichtig? Gibt es nicht auch erfolgreiche Menschen auf der Welt, die gut sind und mit Gott nichts am Hut haben? Ich kann die Frage gut nachvollziehen. Ich lernte kürzlich einen sehr liebenswerten älteren Herrn kennen, der viele gute Gewohnheiten hatte. Er war für sein Alter sehr sportlich, belesen, sehr umgänglich und freundlich, außerdem war er in der Flüchtlingshilfe engagiert. 

Ein ganz toller Mensch. Ohne Gott. Und solche gibt es viele auf der Welt. Menschen, die unser Leben schöner, reicher und angenehmer machen. Ihnen allen gehört mein größter Respekt. 

Aber was nützt ein gutes Leben, wenn es in eine verkehrte Richtung geht? Das ist wie ein Marathonläufer, der Bestzeit läuft aber eine Abbiegung verpasst und nie am Ziel ankommt.

Auch mein Geist lässt sich nur allzu leicht ablenken. Ich bin auch geneigt mir unsinnige Serien anzuschauen, viel Geld verdienen zu wollen und ein nettes, hübsches Leben zu leben. Ich brauche die Bibel, ich brauche Gott um mich immer wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Beziehung zu dem zu pflegen, der meine Seele liebt – Jesus.

Mindestens ebenso wichtig wie das Lesen der Schrift ist das Gebet. 

Gebet bedeutet für mich in die Gegenwart Gottes zu kommen, auszusprechen was bedrückt, Sorgen niederzulegen, Kraft empfangen, Ausrichtung bekommen, präsent werden im Hier und Jetzt. Kleine Dinge als Kleinigkeiten entlarven und das wirklich Wichtige im Leben sehen können, Dankbarkeit lernen, Bitterkeiten und Kränkungen ablegen, sich in Gottes Arme kuscheln, weinen, freuen und sich einfach geliebt zu fühlen.

Gebet ist mehr wie einfach nur Meditation oder zur Ruhe kommen. Echtes Gebet hat ein Gegenüber. Beim Gebet ist Gott gegenwärtig.

2. Familiengewohnheiten

Dieser Punkt ist dann wichtig, wenn du in einer Ehebeziehung oder eigenen Familie steckst. Das Klima in deiner Familie wird dir entweder Kraft geben oder Kraft rauben. 

Ganz maßgeblich entscheidend für das Familienklima sind – wie könnte es anders sein? –  Familiengewohnheiten. Meine vier Jungs sind zwischen  3 und 10 Jahre alt und äußerst lebhaft. Ich wünschte schreiben zu können, dass ich die Lösung für eine immer großartige Familienatmosphäre parat habe. Ich würde auch gerne schreiben, dass bei mir alles super läuft. Leider ist dem nicht so. Es kommt einem manchmal vor wie am Meer. Manchmal ist die See ruhig, die Sonne scheint und es ist ein Genuss. Manchmal gibt es aber auch Stürme und die Wellen peitschen an das Ufer. Ich kenne beides und die Faktoren die zum einen oder anderen führen sind vielfältig. Ich bin überhaupt kein Experte was Erziehung anbelangt. Aber folgende Grundsätze haben sich bei uns bewährt.

Ein Eheabend in der Woche und zwei mal im Jahr ein Ehewochenende. Abendrituale vor dem schlafen gehen. Zeiten mit den Kindern allein (Spaziergang, Picnic, Frühstück beim Bäcker, eine kleine Fahrradtour, zusammen einkaufen gehen usw.). Kuscheln, Toben, Ringkämpfe, Spiele, kleine Abenteuer.

Kinder entwickeln sich oft so schnell, dass die Eltern nicht mehr hinterherkommen. Neue Gewohnheiten müssen auf den Tisch. Es ist wichtig viel und intensiv im Gespräch zu bleiben.

3. Soziale Gewohnheiten

Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir sind gemacht um Liebe zu geben und zu empfangen. Der Volksmund sagt: “Der Mensch ist ein Herdentier” und die Herdentiere werden immer denen hinterherlaufen bei dem sie meinen Liebe zu bekommen. 

Liebe ist ein mächtiges Instrument. Das Christentum hat innerhalb weniger Generationen das römische Weltreich durchdrungen wegen der Liebe der ersten Christen. 

Gewöhne dir an Menschen zu lieben. Hier ein paar Tipps. 

Lächle. Ein freundliches Gesicht wirkt Wunder! Grüße mit einem fröhlichen “Hallo” und frage wenn möglich: “Wie gehts?”, Merke dir die Namen und trage Geburtstage in eine App ein. Wenn du bei einer Familie mit kleinen Kinder bist, beuge dich nieder, schau den Kindern in die Augen und spiele ein wenig mit ihnen. Rede über Themen, die die anderen interessieren. Hör gut zu und frage nach ob du das richtig verstanden hast. Rede über Gefühle und Nöte. Bete viel für die Menschen mit denen du zu tun hast.

Jesus hat nie eine Missionsstrategie gelehrt. Er hat aber an vielen Stellen gelehrt, wie wir uns anderen gegenüber verhalten sollen. Mein Verhalten soll anziehend sein und Fragen aufwerfen auf die ich dann mit dem Evangelium antworten kann. Erfolgreiche Christen haben einen anziehenden Charakter.

4. Lesegewohnheiten

Fülle deinen Geist immer wieder mit neuem Input. Du bist so gemacht, dass du dein ganzes Leben lang lernen kannst! Laut Psalm 1 forscht der Glückselige Mann im Gesetz bei Tag und Nacht. Martha war vorbildlicher als  Maria, weil sie zu den Füßen von Jesus saß und lernte. Gott hat uns Lehrer gegeben, damit wir lernen können. Vorbildliche Christen lernen ein Leben lang.

Der Vorteil von einem Buch oder einer Predigtreihe ist, dass der Autor genügend Zeit hat einen Gedanken in der Tiefe zu erklären.

Willst du besser in deinem Beruf werden, dann lies ein Buch über dein Fachgebiet. Willst du besser werden im Umgang mit Gott? Dann lies ein Buch über die Stille Zeit. Willst du ein besserer Ehemann oder eine bessere Ehefrau werden? Dann lies ein Buch über Ehe. So einfach ist das!

Ich habe manchmal den Fehler gemacht zu schnell von einem Buch zum nächsten zu springen und schon war der Gedanke, der mich vorhin noch so beschäftigt hat in den neuen Gedanken vergraben. Es ist manchmal besser langsamer zu lesen, sich wichtige Gedanken aufzuschreiben, mit anderen zu diskutieren und als Gewohnheiten ins Leben zu integrieren.

5. Ernährung und Sport

Wer sich gesund ernährt und regelmäßig bewegt ist Leistungsfähiger, wird älter, hat weniger Stress und bessere Laune, kann das Leben mehr genießen und ist für seine Mitmenschen eine größere Hilfe. 

Das ist ein ganz wichtiger Aspekt! Wenn ich einen guten Tag hatte, mich fit fühle und vor Energie nur so strotze, bin ich geduldig mit meinen Kindern, liebevoll zu meiner Ehefrau, ich grüße alle Nachbarn auf der Straße, habe gute Gespräche und kann ganz viel Segen versprühen. 

Geht es mir schlecht, bin ich introvertiert, leicht reizbar und versprühe schlechte Laune. 

Natürlich hat das Leben beides für uns vorgesehen. Allerdings gibt es in unserer Zeit unwahrscheinlich viele Möglichkeiten die Gesundheit zu ruinieren. Vieles ist uns gar nicht bewusst. 

Bewegungsmangeln, wenig soziale Kontakte, Weißbrot, Naschkram, unregelmäßiger Schlafrhythmus, zu wenig Schlaf, zu wenig trinken, Rauchen, zu viel Mediennutzung, Ungelenkigkeit, Mangel an Vitalstoffen usw. 

Wie du dir sicher denken kannst hat all das vor allem mit Gewohnheiten zu tun. 

Täglich viel frisches Obst und Gemüse, Jeden Tag mindestens 10.000 Schritte gehen, Krafttraining, nach dem Abendessen nichts mehr essen (Intervallfasten), regelmäßiger und ausreichender Schlaf, Powernap am Mittag, viel stilles Wasser trinken usw. 

Es ist eine lohnende Investition für den Rest des Lebens mal ein paar Wochen sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen und einzulesen, um dann gute Gewohnheiten auf dem Gebiet aufzubauen.

Fazit: 

Es gibt Lebensbereiche, die wichtiger sind wie andere. Wer z.B. auf der Ebene mit Gott versagt, wird eines Tages aufwachen und merken, dass alles, wirklich alles umsonst war. Es geht darum klug vorzugehen und eben in die Bereiche zu investieren, die den meisten Output bringen oder das Beste Invest bringen. Gott, Familie, Soziale Kontakte, Lesen und Sport und Ernährung 🙂

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